
Zavelstein, die kleinste Stadt Deutschlands, ist wegen ihrer blau blühenden wilden Krokusblüte weithin bekannt. Jetzt im März flanieren in dem kleinen Luftkurort scharenweise Touristen aus nah und fern. Auf dem knapp 4 Kilometer langen Krokusweg genießen sie die ersten Frühlingsstrahlen auf der idyllischen Hochfläche oberhalb Bad Teinachs. Das Krokusblütenmeer auf den Wiesen wird sogar alljährlich in einem wissenschaftlichen Projekt untersucht. Der Zavelsteiner Stadtrat Dr. Karl-Eugen Schroth schätzt in seinem Bericht zur Erhaltung und Förderung des Frühlings-Krokus die Krokusblüten im Naturschutzgebiet 2019 auf 1,57 Millionen Blüten.

Wie die Krokusse auf die Wiesen des Städtchens kamen, darüber ranken sich einige Legenden. Wahrscheinlich war es der weitgereiste herzogliche Diplomat Benjamin Buwinghausen von Wallmerode, der Samen der Sorte crocus neglectus aus Italien mitgebracht hat. Der Hof- und Kriegsrat des Herzogs Friedrich I. von Württemberg war ein geschätzter Staatsmann und vor allem in diplomatischer Mission in Frankreich unterwegs. Er bekam die Burg Zavelstein (ursprünglich eine Stauferburg) im Jahr 1616 als Lehen für seine Verdienste.

Wahrscheinlich ließ er die Krokuspflanzen zunächst im Schlossgarten anpflanzen, von wo aus sie sich in die Bauerngärten und Wiesen ausbreiteten.
Fotos Krokusblüte: Erwin Wörner


Sehr schöner, blumiger Beitrag 🌺
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