
25. Januar 2021
Heute habe ich im Radio gehört, dass italienische Museen in den sogenannten gelben Zonen ab sofort wieder öffnen dürfen. Sehnsuchtsvoll warte ich nun darauf, dass auch hierzulande ein Museumsbesuch bald wieder möglich ist. Tübingen, Münster oder Rostock wären doch schon ein Anfang, das sind ja quasi gelbe Zonen. Gelb ist ja auch die Farbe der Lebenskraft und der Heilung, zumindest für mich. Überstreichen wir unsere trüben Gedanken mit gelb!
Die drei Wartenden habe ich Ende Oktober kurz vor dem Lockdown im Eingangsbereich der Stuttgarter Staatsgalerie fotografiert. Im Rückblick erinnern sie mich eher an Becketts Theaterstück Warten auf Godot: „Nichts zu machen!“ Und das betrifft auch die wunderbare Impressionismus-Ausstellung in der Staatsgalerie Stuttgart: Gerade mal zwei Wochen war sie geöffnet, als sie wieder schließen musste.

Die Ausstellung Mit allen Sinnen – Französischer Impressionismus zeigt Werke von Manet, Renoir, Monet, Pissarro, Sisley und Degas. Aber auch Impressionistinnen sind dabei: Berthe Morisot, der eine Dauerausstellung im Musée Marmottan in Paris gewidmet ist und Mary Cassatt, die eine enge Weggefährtin von Degas war.
Das Besondere an dieser Ausstellung ist, dass mehr als die Hälfte der Bilder, nämlich 33 von 60 Exponaten, Bilder aus anonymen Privatsammlungen sind. Fast schon zynisch: momentan können sie wieder niemanden erfreuen, nicht mal ihre Besitzer. Bilder allein zu Haus. Da fällt mir die ARTE Kurzfilmserie ein, die zehn Meisterwerke humorvoll unter die Lupe nimmt. Sie lässt die Porträtierten witzige Dialoge sprechen und meinen Museumsfrust etwas vergessen.


Info: Die Ausstellung Mit allen Sinnen in der Staatsgalerie Stuttgart ist verlängert bis zum 4.Juli 2021
Quelle: http://www.staatsgalerie.de, ARTE Mediathek