
Die Farben des Herbstes aufnehmen und die Vergänglichkeit spüren auf dem Trauerweg des Herrenberger Waldfriedhofs. Installationen, Texte und der Herbst, der nach und nach seine Farben abgibt: die Schreibschwestern, eine interkulturelle Frauengruppe, lassen sich hier inspirieren. Spiegelungen, Fenster, entwurzelte Bäume, ein begehbares Labyrinth.
Im Jetzt sein – und das Davor und Danach nicht aus den Augen verlieren.

Elena Lenz hat diese Gedanken auf deutsch und englisch niedergeschrieben:
Herbst
Kreisende Gedanken
Worte, die in Brüchen aufgenommen werden
Wurzeln, die die Vergangenheit ahnen lassen
Irgendwo auf der Welt stirbt ein Mensch
Und ein anderer wird geboren
Wir gehen unsere Wege voller Eile und Egoismus
Leben in unserer eigenen Blase
Wer hört uns zu?
Und nehmen wir uns die Zeit um zuzuhören?
Stempeln die Menschen ab, lesen vielleicht nur ein halbes Blatt ihrer Bücher
Denn „Menschen sind Bücher“ wie mein Vater sagt…
Woher kommen wir und wo wollen wir hin?
Nur die Liebe weiß es und auch sie ist müde
Müde von Erklärungen, Gerede und Worten,
die wie Herbstblätter auf den kalten Boden fallen…
Liebe ist und wird für immer da sein
Öffnen wir uns für sie?

Autumn
Thoughts running in circles
Scattered words only partly absorbed by the mind
Roots telling the story of the past
Somewhere in this world a human being is dying
And another one is born
We go our own ways – full of hurry, selfishness, gossip
Live in our own bubble
Who is listening to us?
And do we take our time to actually listen?
We label people, reading only half a page of their book
For „people are books“, like my father says…
Where do we come from and where are we heading to?
Only love knows but she is tired too
Tired of all the explanations, double speak,
and fallen words that fall like autumnal leaves on the cold, damp earth…
Love is and will always be here
Will we open up for her?
